Erhöhung des Rentenalters für Frauen
Logisch und dringend notwendig. Mit der Einführung der AHV 1948 war das Rentenalter für Frauen und Männer gleich, nämlich 65 Jahre! Damals betrug die durchschnittliche Lebenserwartung allerdings ca. 10 Jahre weniger. Gleichzeitig finanzierten 5.4 Erwerbstätige 1 Rentenbezüger im Jahr 2010 waren es noch 2.5 und im Jahr 2020 werden weniger als 2 Erwerbstätige sein. Dieser demographischen Entwicklung dürfen wir uns nicht verschliessen. Mit dieser Rentenalterhöhung stellen wir lediglich den Urzustand wieder her und stopfen das heute klaffende finanzielle Loch.
Erhöhung der Rente um CHF 70
Kann wohl nur als einfältig bezeichnet werden. Diese Mehrausgaben überschreiten die Einsparungen durch das Frauenrentenalters 65! Die parlamentarische Gleichung zur Einsparung heisste demnach; mehr ausgeben! Personen die minderbemittelt sind werden davon nicht profitieren, da die Ergänzungsleistungen bereits heute primär von den notwendigen Kosten ausgeht. Die CHF 70 werden nach dem Giesskannenprinzip verteilt; auch der Millionär erhält sie. Insbesondere aber mangelt es dem Versuch einen Ausgleich zu schaffen, an der notwendigen und von unseren Vätern wohlweislichen Stallhygiene zwischen der Ersten- und der Zweiten Säule. Die Lösungsansätze sind zu separieren wie oben und unten beschrieben.
Senkung des Koordinationsabzuges
Grundsätzlich zu bejahen. Entgegen den bereits vorgelegenen Entwürfen und breiter Zustimmung der Arbeitgeberverbände, wurde der Koordinationsbeitrag nur reduziert anstatt abgeschafft. Mit einer Abschaffung würden sämtliche Gehälter versichert. Die 2 Job Strafe durch den doppelten Koordinationsabzug wäre abgeschafft. Typischerweise haben Frauen mehr Teilzeitpensen als Männer. Damit wäre dies die grösste und effektivste Hilfe für alle Teilzeit- oder Mehrjobarbeitenden.
Senkung des Umwandlungssatzes in der Pensionskasse
Leider Notwendig, da die Pensionskassen nicht oder nur schwer erwirtschaften können. Mit der Volksabstimmung „Stopp dem Rentenklau“ folgte der Bürger leider links politischer Ideologie anstelle dem einfachen rechnerischen Dreisatz. Trotz der damaligen Ablehnung zur Senkung des Umwandlungssatzes auf 6.4% sind die realen Umwandlungssätze bereits heute auf 6.0% angelangt was wir mit einem allfälligen Ja zur Rentenreform 2020 formell gutheissen würden. Notabene waren besonders die staatsnahen Pensionskassen wie jene der Lehrer, Post, SBB, etc. finanziell besonders schlecht gestellt und wurden – im Gegensatz zu privaten Arbeitgebern – auch mit Steuergeldern saniert.
Mehrklassen Gesellschaft
Die Revision schafft neue Ungerechtigkeiten; um es kurz und bündig:
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Die bestehenden Pensionäre haben nichts davon. Die Mehrkosten gründen in der Mehrwertsteuererhöhung
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Die Babyboomer profitieren am meisten davon. Die Mehrkosten gründen in einer kurzen Zeitspanne in der Beitragserhöhung der ersten und zweiten Säule und der Mehrwertsteuererhöhung
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Die Jungen unter 44 Jahre sind die betrogenen. Durch eine Scheinrevision werden sie nicht profitieren aber gleichzeitig über eine lange Zeitspanne höhere Beiträge und Mehrwertsteuer zahlen.
Angstmacherei oder bereits Nötigung
Das Argument dieser Reform ein Ja zu geben, nur weil das Parlament (wider besseren Wissens) keine bessere Lösung zu Stande bringt ist blanker Hohn. Würde dies eine Privatperson gegenüber einer anderen äussern wäre wohl der Tatbestand der Nötigung erfüllt und müsste strafrechtliche geahndet werden. Das beharren auf bis dato gescheiterten links politischen Positionen ist die Verweigerung der finanziellen und mathematischen Realitäten und richtet sich vor allem gegen jene Personen die sie zu vertreten vorgeben. Die Lösungen waren bereits Spruchreif auf den parlamentarischen Tischen und wurden aus reinem ideologischen und parteipolitischen Kalkül einem faulen Kompromiss geopfert. Ein NEIN wäre eine Ohrfeige an politische Taktiker und zwingt das Parlament die bereits aufgelegenen, Säulen kohärenten, echten Reformen dem Stimmbürger vorzulegen. ….und die Ausrede es gehe lange zählt nicht, denn wie gesagt sie lagen im Parlament bereits auf.
Fazit
Ich gehöre selber zu den Babyboomern und würde von einem Ja profitieren.
Da ich jedoch an den langzeitigen Sicherung unseres bewährten Drei-Säulen-Systems, an minderbemittelte und an meine Kinder denke, kann und muss ich 2 x NEIN einlegen.