So sicher wie die Motorradsaison im Frühling startet, häufen sich die Anfragen zu https://risikodeckung.ch und vermeintlich exklusiven Risikodeckungen von Risikosportarten und Wagnissen.
Die Website https://risikodeckung.ch wird von einem Mitarbeiter der Generali betrieben. Die Website kann Kunden den Eindruck vermitteln, dass es sich hier um ausserordentliche Lösungen und Bedingungen für Risikosportler handelt; dem ist nicht so.
Standardprodukte
Bei den verwendeten Produkten handelt es sich um das an sich grundsolide Standardunfallkapitalversicherung Allegra, mit den üblichen Einschränkungen und Ausschlüssen, der Generali. Richtig angewendet erfüllen dieses und ähnliche Produkte durchaus ihren Zweck.
Bei näherer Betrachtung stellt sich sofort heraus, dass damit das langfristige Ersatzeinkommen einer Erwerbstätigen Person nicht tauglich ist. Allenfalls können damit kurzfristige Kürzungen von Taggeldern und Heilungskosten aufgefangen werden. Und damit kommen wir zu des Pudels Kern; es entsteht der Eindruck dass mit den angebotenen Produkten Kürzungen der Sozialversicherungen, als Folge eines Wagnis, aufzufangen. Die Richtlinien für Wagnisse, und damit die Grundlage für potentielle Kürzungen der Sozialversicherungen, veröffentlicht die BfU.
Typisches Beispiel Langfristig (fatale Situation)
Erwerbstätiger Mann 30 Jahre, angestellt 100% Pensum, Jahreslohn CHF 80‘000, Allegra Unfallkapitalversicherung CHF 100‘000 mit 350% Progression bei Vollinvalidität (CHF 350'000)
Invalidität durch Unfall während der Arbeit oder in der Freizeit (ohne Wagnis)
-
Im Regelfall bis zwei Jahre aus der 2. Säule des Arbeitgebers mit 80%, seines aktuellen Einkommens; CHF 80‘000 x 80% = CHF 64‘000, dem Haushaltsbudget fehlen CHF 16‘000 pro Jahr
-
Langfristig sogar bis max. 90% (hängt auch von allen je eingenommen Löhnen ab) ; CHF 80‘000 x 90% = 72‘000, dem Haushaltsbudget fehlen CHF 8‘000 pro Jahr
Invalidität durch Unfall durch ein sog. Wagnis
-
Die versicherte Person muss je nach Gewichtung des Wagnis mit empfindlichen Kürzungen der Sozialversicherungen rechnen.
-
Angenommen die Kürzung der Renten beträgt nur 30% (max 50%); CHF 80‘000 x 80% = CHF 64‘000 – 30% = CHF 44'800, dem Haushaltsbudget fehlen CHF 35'200 pro Jahr!
-
Bis zur Pensionierung dauert es 35 Jahre; dem Haushaltsbudget fehlen bis zur Pensionierung 35 x CHF 28‘000 = CHF 1‘008‘000!!!
-
Auf das Jahr umgerechnet fehlen dem Haushaltsbudget mit der genannten Unfallkapitalversicherung CHF 1‘232‘000 – CHF 350‘000 = 882‘000 : 35 Jahre = CHF 25'200 !
-
Bei höheren Kürzungen fehlen dem Haushaltsbudget entsprechend höhere Beträge.
Nach der Pensionierung wird das Problem nicht kleiner, da der Unfallinvalide entlassen wird, aus der Firma des Arbeitgebers und dessen Pensionskasse austritt und in Ermangelung der finanziellen Mittel eine private Alterskapitaläufnung kaum möglich ist.
Typisches Beispiel Kurzfristig (häufigere, nicht fatale Situation)
Erwerbstätiger Mann 30 Jahre, angestellt 100% Pensum, Jahreslohn CHF 80‘000, Allegra Unfalltaggeld CHF 60 p/T ab 15.Tag, Heilungskosten Teilschutz.
Unfall während der Arbeit oder in der Freizeit (ohne Wagnis)
-
Im Regelfall bis zwei Jahre aus der 2. Säule des Arbeitgebers mit 80%, seines aktuellen Einkommens; CHF 80‘000 x 80% = CHF 64‘000, dem Haushaltsbudget fehlen CHF 16‘000 pro Jahr
-
Heilungskosten wie Transport, Rettung, Arzt, Spital, Medikamente, Reha, etc. sind durch das UVG des Arbeitgebers und ergänzend durch die private Krankenzusatzversicherung gedeckt.
Unfall durch ein sog. Wagnis
-
Die versicherte Person muss je nach Gewichtung des Wagnis mit empfindlichen Kürzungen der Taggelder & der Heilungskosten rechnen.
-
Angenommen die Kürzung der Taggelder beträgt nur 30% (max 50%); CHF 80‘000 x 80% = CHF 64‘000 – 30% = CHF 44'800, dem Haushaltsbudget fehlen CHF 35'200 pro Jahr!
-
Allegra Taggeld 350 Tage x CHF 60 = CHF 21'000, reduziert die Deckungslücke auf CHF 14'200 im ersten Jahr.
-
Heilungskosten wie Transport, Rettung, Arzt, Spital, Medikamente, Reha, etc. welche durch das UVG des Arbeitgebers und ergänzend durch die private Krankenzusatzversicherung gedeckt werden gekürzt und teilweise durch den Heilungskostenzusatz Allegra kompensiert.
Fazit
-
Gut gemeint, aber es hilft langfristig nicht wirklich. Eine Unfallkapitallösung ist ein wenig probates Mittel um für einen Erwerbstätigen ein dauerhaftes Ersatzeinkommen zu generieren oder Kürzungen zu kompensieren.
-
Ein Taggeld (nicht Spitaltaggeld) plus eine langfristige Rente wären die passenden Mittel. Versicherungstechnisch sind Kapitalleistungen jedoch eines der wenigen Mittel gegen die finanzielle Folgen von Schäden aus Wagnisse. Zu recht oder nicht, das liegt im Auge des Betrachters bzw. der andren Prämienzahler.
-
Das Kurzzeitrisiko bzw. die Kürzungen von Taggeldern und Heilungskosten kann mit Allegra kompensiert werden.
-
Bewusster Umgang mit Wagnissen. Wagnisse nicht eingehen oder Wagnisse eingehen & potentielle Kürzungen bei Invalidität in Kauf nehmen.
-
Geld in Sicherheit während dem Fahren investieren; wie z.B. Airbag.
-
Auskunft über Ihre persönliche Vorsorgesituation über alle 3 Säulen, kann nur eine individuelle Vorsorgeanalyse geben. Dabei gilt, trau, schau, wem; nebst der Fachkompetenz ist die Motivation des Experten zu beachten, denn kostenlos gibt es nicht. Selbsterklärend ist eine Analyse als bezahlte Dienstleistung, frei von eine Produkt, glaubwürdiger und gehört dem Kunden.
-
Planen kommt vor kaufen. Oder würden Sie als Erstes ein bisschen Beton bestellen, wenn Sie an einen Hausbau in Erwägung ziehen?
Hinweis
Bei diesem Bericht handelt es sich nicht um eine Produktbewertung. Die genannte Generali verfügt über eine sehr breite und qualitativ hochstehende Palette an Versicherungs- & Vorsorgeprodukten.